„Gott hat mir den Frieden
in der Welt anvertraut“
100
Jahre Fátima: „Maria, Königin
des Friedens“ – Internationale Maiandacht des Kolpingwerkes
in Otterberg
Kaiserslautern
/ Otterberg (15.05.2017
/ ko-tb). – „Der tiefste und innerste Grund für den Mangel an
Frieden ist immer
der Mangel an Liebe. Das Zweite Vatikanische Konzil betont:
`Insofern die
Menschen Sünder sind, droht ihnen die Gefahr des Krieges, und
sie wird ihnen
drohen bis zur Ankunft Christi. Soweit aber die Menschen sich
in Liebe vereinen
und so die Sünde überwinden, überwinden sie auch die
Gewaltsamkeit´ (GS 78)“,
sagte Bezirkspräses Pfarrer Jörg Stengel (Landstuhl) in seiner
Predigt in der
Zisterzienserabteikirche zu Otterberg. „Wenn wir das bedenken,
verstehen wir,
dass Maria in Fátima gesagt hat: `Gott hat mir den Frieden in
der Welt
anvertraut.´“
Nahezu 400
Gläubige waren der Einladung des Kolping-Bezirksverbandes
Kaiserslautern-Landstuhl
gefolgt, um im Geiste Mariens für den Frieden in der Welt und
in Europa zu
beten. Der 100. Jahrestag der Marienerscheinungen in Fátima am
13. Mai war für
viele Grund genug nach Otterberg zu kommen. Zahlreiche Banner
der
Kolpingsfamilien zogen voran zum Altar, gefolgt von den
Bannern der
Europaunion, der Legio Mariae und den Frauen der
Schönstattbewegung. Die
polnische Gemeinde trug das Bild ihrer Muttergottes von
Tschenstochau in den
Altarraum, die portugiesische Gemeinde die mit Blumen
geschmückte Statue der Madonna
von Fátima, die Pfarrer Stengel in seiner Predigt „Königin des
Friedens“
nannte. Maria stehe in reinstem und tiefstem Frieden mit Gott
von Anfang an.
Der
Prediger wandte sich einem weiteren Gedanken zu, dem der
Sühne, dem
stellvertretenden Eintreten des einen für den anderen. Unsere
Erlösung baue
geradezu darauf auf: „Christus, der selbst ohne Sünde war, hat
für die Sünder
gelitten, ist für sie im Gebet beim Vater eingetreten und ist
für sie am Kreuz
gestorben“, so Pfarrer Stengel wörtlich. „Im Gebet und durch
persönliche Opfer
für die Sünder einzutreten und Sühne zu leisten, das ist
christlicher
Liebesdienst, das ist zutiefst Friedensdienst.“ Das Eintreten
eines Menschen
für einen anderen dringe ganz tief ins Herz hinein und
verändere Menschen und
damit die Welt. „Wenn wir anfangen in diesem Geist zu beten,
dann haben wir
viel gewonnen.“
Wie ein
Bogen von der ersten bis zur letzten Erscheinung in Fátima
spanne sich der Rosenkranz.
Maria habe sich den Seherkindern geoffenbart als „Unsere liebe
Frau vom
Rosenkranz“ und sich das tägliche Gebet des Rosenkranzes
gewünscht. In ihm
würden alle Glaubensgeheimnisse des Christentums durchbetet
und vom Beter
verinnerlicht. Es zeige die wunderbare Verbindung von Jesus
Christus mit seiner
Mutter Maria. Im Rosenkranzgebet führe uns Maria in
einzigartiger Weise zu
ihrem Sohn. Das Zweite Vatikanische Konzil habe das so
formuliert: „Die
verschiedenen Formen der Verehrung der Gottesmutter, die die
Kirche im Rahmen
der gesunden und rechtgläubigen Lehre anerkannt hat, bewirken,
dass in der
Ehrung der Mutter der Sohn, um dessentwillen alles ist (vgl.
Kol 1,15-16) und
in dem nach dem Wohlgefallen des ewigen Vaters die ganze Fülle
wohnt (Kol 1,19),
richtig erkannt, geliebt, verherrlicht wird und seine Gebote
beobachtet
werden.“ (LG 66) Gerade als „Seel-Sorger“, betonte Pfarrer
Stengel, empfehle er
dieses Gebet: Das Rosenkranzgebet sei ein geistlicher Brunnen,
aus dessen Tiefe
die Menschen schöpfen könnten, gerade in schweren Zeiten, vor
allem im Sterben:
Vielen Menschen sei der Rosenkranz Quelle des Trostes und eine
Stärkung auf dem
letzten Weg in die Arme Gottes.
In
mehreren europäischen Sprachen, in Portugiesisch, Polnisch,
Italienisch,
Rumänisch, Französisch, Deutsch und Englisch, wurden
anschließend Fürbitten um
den Frieden in der Welt und die Zukunft Europas vorgetragen.
Mit dem
eucharistischen Segen endete die Maiandacht.
Unter den
Geistlichen am Altar befanden sich der ehemalige
Diözesanpräses, Pfarrer Andreas
König (Landstuhl), Kooperator Pfarrer Harald Fleck
(Otterberg), Father Jim Betz
von der amerikanischen Militärgemeinde und Diakon Claudio
Caetano von der
portugiesischen Gemeinde. Musikalisch wurde die Andacht von
der Kolpingkapelle
Kindsbach unter der Leitung von Bernd Jörg und den
Kirchenchören aus Otterberg
und Weilerbach unter der Leitung von Elisabeth Becker
gestaltet. Die Orgel
spielte Oliver Schreyer. Der Erlös der Kollekte in Höhe von
620,00 Euro kommt der
Entwicklungszusammenarbeit der Kolpingsfamilien im
Bezirksverband und dem
Kolpingwerk Tocantins / Nordbrasilien zugute. Zum Abschluss
dankte der Stv. Diözesanvorsitzende
Harald Reisel (Dahn) Bezirkspräses Stengel mit herzlichen
Worten für sein
Engagement um die Maiandacht. Stengel selbst dankte allen, die
immer wieder dazu
beitragen, diese Andacht zu Ehren der Gottesmutter
durchzuführen.