Digitale Biblische Weinprobe bei der KF Grünstadt
"Der Wein erfreue des Menschen Herz..." (Psalm 104).
Unter diesem Motto stand die
erste digitale Biblische Weinprobe der Kolpingsfamilie Grünstadt, zu der der
Vorsitzende und Moderator Wolfgang Lenhart fast hundert Teilnehmer am
Bildschirm begrüßen konnte.
Für die Weinproben
wurden Probierpakete mit 6 Flaschen Wein des Weinguts Barbig-Fischer aus
Bobenheim am Berg ausgeliefert, die vom Winzer und Kolpingbruder Michael
Fischer in dem Zoom-Meeting gekonnt präsentiert wurden. In einer
Bilddokumentation wurde auch die Entwicklung der Trauben gezeigt.
Schriftlich und mündlich konnten die Teilnehmer Fragen stellen oder Kommentare
abgeben. Kolpingmitglieder von München bis Merzig, die sich über viele Jahre
nicht mehr gesehen hatten, konnten auf diesem Weg miteinander kommunizieren.
Entgegen mancher
Annahmen, das Christentum sei eher eine Abstinenzlerbewegung, kommt Wein in der
Bibel an 176 Textstellen vor: Grund genug, die Weinprobe mit vier ausgewählten
Bibelstellen zu verbinden. So griff
Kolpingbruder Simon Schmid aus Freiburg die Aussage im Lukas-Evangelium auf:
“Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen.“ Neuer Wein, damals die frohe
Botschaft Jesu, heute Maria 2.0, Frauendiakonat etc., gäre und wolle abgefüllt
werden, doch die alten Schläuche unserer Kirche seien durch Skandale spröde
geworden.
Mit spürbarer Freude am Wein und am Wort der Bibel
erzählte der Bezirkspräses Pfarrer Freddi Müller humorvoll und hintergründig
von der Hochzeit zu Kana und dem Wunder der Umwandlung von Wasser in besten Wein.
Zum Glück kenne man nicht das Rezept dafür, sonst gäbe es überall denselben
besten Wein und jede Weinprobe werde überflüssig.
Kolpingbruder Pater Josef aus Würzburg erinnerte mit
dem Gleichnis vom Weinstock und den Reben an seine Primiz und berichtete vom
„Wein in Maßen als Lebenselixier“, wie es im Buche Jesus Sirach im Alten
Testament heißt und trug die Regeln des Benehmens beim Wein vor.
Unterstützt wurde auch
ein soziales Projekt: Durch den jeweiligen Anteil von 5 € pro Weinpaket und
durch zusätzliche Spenden der Teilnehmer konnten 500,00 € an den Franziskaner-Minoriten
Bruder Vicente nach Peru überwiesen werden, der sich, verbunden mit dem
Netzwerk „Red Kawsay Peru“ und „Talitha cum“, für eine Gesellschaft ohne
Menschenhandel einsetzt durch Aufklärungsarbeit, Prävention/Lobbyarbeit und
Begleitung von betroffenen Mädchen im Menschenhandel.
Mit dem weisen Spruch „Der
liebe Gott hat nicht gewollt, dass guter Wein verderben soll. Drum hat er uns
nicht nur die Reben, sondern auch den Durst gegeben“ beendete Wolfgang Lenhart
den offiziellen Teil der Weinprobe und entließ die Teilnehmer in virtuelle
Räume (u.a. Klosterkeller, Jakobsklause, St.-Petersaal), wo sie sich nach
Belieben noch bis zu zwei Stunden in selbstgewählten Kleingruppen begegnen und
austauschen konnten. Ein echtes Highlight in Zeiten der Pandemie!